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1326. Mai 21. Liegnitz.

Mitw. n. d. t. d. h. Drivaltkeyt.

Boleslaw, Herzog von Schlesien und Herr zu Liegnitz, gewährt den Bürgern und Einwohnern seiner Stadt Liegnitz um deren treuer Dienste willen zu Nutz und Frommen durch eynes guten alders wille mit weiser Männer Rathe das Recht über alle Streit- und Kriminalsachen in dem Stadtgerichte zu urtheilen, und dass auch bei einer Berufung an den herzoglichen Hofrichter dieser innerhalb der Stadtmauern nach der Stadt Recht mit den Liegnitzer Schöffen urtheilen solle, und auch bei einer Berufung an den Herzog selbst sollen die Schöffen mit folgen und nach der Stadt Rechte urtheilen auf des Herzogs Schlosse oder seiner sonstigen Residenz, und bei einer Berufung an den Hofrichter oder den Herzog selbst soll die Busse 30 Schilling betragen.

Z.: Herr Heinrich von Silicz (Seidlitz), Herr Hoger von Preticz (Prittwitz), Herr Nickel von Selndorf (Schellendorf), Hans Rimberg und die getreuen Rathleute von Breslau Merkil Grazvinger, Jeckil Wyner und Herr Thamme von Poschwitz des Herzogs oberster Schreiber.


Aus dem Or. mit dem Siegel des Herzogs nebst Rücksiegel an grüngelben Seidenfäden im Liegnitzer Rathsarchiv abgedruckt bei Schirrmacher, Liegnitzer Urkundenbuch S. 50.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.